Das ist alles andere als selbstverständlich. Denn vor 20 Jahren sollte dieses Naturparadies nach den Plänen der mächtigen Energie-Lobby einem riesigen unnötigen Kraftwerksbau geopfert werden. Beherzte Menschen sind damals aus ganz Österreich angereist und haben bei eisigen Temperaturen tage- und wochenlang in der Au ausgeharrt, um die Bagger und Motorsägen aufzuhalten.
Warum haben sie das getan? Warum sind sie nicht lieber in der warmen Stube geblieben und haben bei Bier und Soletti vor dem Fernseher über die bösen Politiker geschimpft? Warum haben sie gegen jede Vernunft nicht einfach gesagt, dass man da nichts machen könnte? Denn die Sache war ja schon entschieden und der Baubescheid ausgestellt, Bagger und Holzfäller vor Ort. Dann hätten sie selbst es soviel bequemer gehabt, und die Politiker wären in ihrem Allmachtsgefühl nicht auf so unangenehme Weise erschüttert worden.
Die Strategie der Mächtigen war es seit eh und je, die Durchsetzung ihrer Interessen so darzustellen, als gäbe es keine Alternative dazu und alles sei schon entschieden und endgültig:
- Keine Alternative zur Globalisierung
- Keine Alternative zu Arbeitslosigkeit und Sozialdumping
- Keine Alternative zu einer EU mit Atomkraftwerken und EURATOM
- Keine Alternative zur Aufrüstung
- Keine Alternative zur Gentechnik
Die Erfahrung von Hainburg 1984 sagt uns hingegen: "keine Alternative" gibt es nur, wenn wir tief in unserem Inneren klein beigeben... Für beherzte Menschen, die auch angesichts widriger Umstände und scheinbarer Übermacht den Mut nicht verlieren, gibt es immer eine Chance!
In diesem Sinne, liebe Leser, werden Sie auch in diesem Jahr wieder aktiv - für eine lebenswerte Umwelt! Alles Gute und viel Kraft und Freude dabei wünscht Ihnen Ihre
Christiane Schmutterer
(Neue Argumente Ausgabe 102, Januar 2005)