Arge Ja zur Umwelt, Nein zur Atomenergie



Energieautarkie in sechs Jahren - wie eine 100%ige Versorgung mit erneuerbaren Energien in Österreich und anderen Ländern Europas zu schaffen ist

100% Erneuerbare Energie in 6 Jahren

Wie Österreich und andere Länder Europas den Ausstieg aus Öl, Gas und Atom in kurzer Zeit schaffen können

Von August Raggam
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Warum ist die rasche Energiewende so wichtig?

1. Klimakollaps verhindern. Gegenwärtig erleben wir eine noch nie da gewesene Zunahme an Stürmen, Temperaturextremen, Dürrezeiten und Überschwemmungen, die schon heute unermeßlichen Schaden anrichten. Wenn die Temperaturen weiter steigen, dadurch zusätzliche Mengen von CO2 und CH4 aus den Meeren austreten und den Treibhauseffekt noch zusätzlich anheizen, könnte das Grönland- und Antarktiseis komplett abschmelzen und der Meeresspiegel um ca. 70 m steigen. Über 90 Prozent der Weltbevölkerung würden zu Klimaflüchtlingen. Hohe Temperaturen und ein extrem hoher CO2 –Gehalt der Atmosphäre (20.000 ppm CO2 statt maximal 300 ppm) würden die Ernährung der Menschen unmöglich machen. Wir wissen nicht, wie lange die Natur noch weiter belastbar ist. Die meisten Experten hoffen, daß die gefürchteten Anspringreaktionen innerhalb der nächsten zehn Jahre noch ausbleiben. In dieser Zeit müssen wir unser Energiesystem drastisch umstellen. Jedes weitere Hinauszögern der Energiewende bringt das Risiko maßlosen Elends mit sich.

2. Den Weltfrieden sichern. Der Energiehunger der Welt wächst ständig, vor allem in den aufstrebenden Wirtschaften der dritten Welt, während das Maximum der Ölförderung erreicht ist. Wer nicht rechtzeitig umstellt, wird in einen gnadenlosen Kampf um das wirtschaftliche Lebensmittel Energie hineingezogen werden, finanziell oder militärisch. Denn die größten Reserven fossiler Rohstoffe lagern eben nicht in der westlichen Welt, sondern in politisch instabilen Ländern, die auch mit Demokratie und Menschenrechten nicht immer zimperlich umgehen. Zu glauben, man könnte zukünftig sowohl Rohstoffe aus diesen Ländern beziehen UND gleichzeitig Druck für die Wahrung der Menschenrechte dort machen, ist eine fatale Illusion. Möge uns der Tag erspart bleiben, wo wir zwischen Rohstofflieferungen oder Menschenrechten zu wählen hätten!

3. Soziale Sicherheit, Stärkung der Regionen, Versorgungssicherheit
Österreich importiert gegenwärtig ca. zwei Drittel seiner Energie - eine gefährliche Abhängigkeit. Statt riesige Geldsummen für Energieimporte ins Ausland abfließen zu lassen, sollten diese in eine heimische erneuerbare Energieversorgung investiert werden. Das schafft nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch zahlreiche neue und langfristig sichere Arbeitsplätze, besonders in den ländlichen Regionen. Die dezentrale Struktur, die ein Wesenszug der erneuerbaren Energien ist, trägt zur Versorgungssicherheit bei.

Hätten wir überhaupt genug erneuerbare Energien, die fossilatomaren zu ersetzen?

Mehr als genug Sonnenenergie. Täglich trifft von der Sonne 6000 Mal mehr direkte Strahlungsenergie auf die Erdoberfläche, als auf der ganzen Welt verbraucht wird. Wenn in unserem Wohnzimmer im Winter behagliche Wärme herrscht, so hat die Sonne dafür an die 90% der Wärme beigetragen: Im eisigen Weltraum herrscht eine Temperatur von –273°, die ersten 250-280° heizt die Sonne, den kleinen Rest unsere menschliche Heizung.

Genug Wind. Die Windenergie, die mittelbar eine Form der Sonnenenergie ist, könnte den Weltenergieverbrauch theoretisch 300 Mal decken.

Genug Biomasse. Am einfachsten und schnellsten wäre der Umstieg durch die eleganteste (weil gespeicherte) Form der Sonnenenergie, der Biomasse, zu bewerkstelligen. Österreich und andere Länder Mitteleuropas verfügen über ausreichend Biomasse für eine Selbstversorgung. Mit der derzeitig ungenutzten Biomasse allein könnten wir relativ einfach den heutigen Weltenergiebedarf mindestens 10 mal decken - mit gezielten Energiewaldanbauten und Algenkulturen sogar 100 mal. Leider wird immer wieder selbst von Experten das Potential der Biomasse für die Energieversorgung Europas mit nur 20% angegeben, weil sie von irreführenden Zahlen der Forstinventur ausgehen. Dort wird nur der Zuwachs an Blochholz (Stammholz) angegeben. Außerdem werden spezielle Aufforstungsmethoden zur Erhöhung der Holzernte gar nicht einbezogen, wodurch es zu krassen Fehlberechnungen kommt. Warum? Es gibt eben mächtige Lobbies, die keinerlei Interesse an einem raschen Wandel des Energiesystems haben, und so hält sich das öffentliche Engagement, diese Irrtümer endlich aufzuklären, in Grenzen.

Wie ist die Energiewende zu schaffen?

1. Schritt: Einsparen.

56% der Energie können ohne Komfortverlust einspart werden, durch Wärmedämmung, Dezentralisation, langlebige Güter und Reduktion unnötiger Transporte.

2. Schritt: Dezentrale Energiebereitstellung

Wärme aus Biomasse und direkter Sonneneinstrahlung (Biomasseheizungen, Solaranlagen, Biomasse- Wärmekraftkopplungen, Biogas- und Holzgasanlagen). Dezentral erzeugter Strom über Fotovoltaik-, Wind-, Wasserkraft- und Biomasse- Wärme- Kraft-Kopplungsanlagen. Im Verkehr hohe Effizienzsteigerung durch Umstieg auf Elektromotorantrieb oder alternative Treibstoffe aus Holz.

Was kostet die Energiewende für die Haushalte und wie wird sie finanziert?

Jeder Haushalt erhält eine Wärmedämmung der Außenwände (200 m2 à € 30), hochwertige Wärmeschutzverglasung (6 Fenster à € 500), eine Solaranlage für Warmwasser (€ 4000), eine Fotovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung (4 kWp, € 20.000), eine Holz-Pelletsheizung (eventuell im Verbund mit weiteren Haushalten, anteilig € 6000) und ein Elektroauto. Das ergibt je Haushalt Kosten von 50.000 Euro, bei 3,5 Mio. Haushalten ergibt sich eine Gesamtsumme von 175 Milliarden Euro. Diese Investitionen können über kostenwahre Energiepreise finanziert werden, das heißt, die Konsumenten von Öl, Gas, Kohle und Atom müßten auch den Umweltschaden anteilig zahlen, für den heute die Allgemeinheit aufkommt, oder über fortschreitende Einsparung der Kosten von importierter Energie.

1. Finanzierung über kostenwahre Energiepreise.

Eine Tonne fossiles CO2 verursacht nach einer Berechnung des Frauenhofer-Instituts Umweltschäden im Ausmaß von 1400 Euro. Wenn davon nur ein Drittel den Verursachern angerechnet würde, würde sich der derzeitige Preis von Öl und Gas von knapp 1 Euro pro Liter oder m3 schlagartig auf 2,4 Euro (beim Öl) und 2 Euro (beim Gas), also jeweils für 10 kWh, erhöhen. Die Energie aus Holzpellets hingegen wäre dann 7 mal billiger als Öl und 6 mal billiger als Gas. Diese Antwort am Beispiel Österreich gilt grundsätzlich für alle Staaten Europas und abgewandelt für alle Staaten der Welt.

2. Finanzierung über Einsparung.

Was ist billiger: Weiterhin nichts tun, und fossile Energie zu steigenden Kosten zu importieren, oder möglichst schnell in Wärmedämmung, Elektroautos, Fotovoltaikanlagen, Solaranlagen und Pelletsheizungen und andere Arten erneuerbarer Energiegewinnung im eigenen Land zu investieren, um sich schließlich die Energieimporte vollkommen zu ersparen? In welchem Zeitraum würden wir mehr Geld für Energieimporte ausgeben als eine Energiewende im eigenen Land kosten würde?

Für die anschließenden Berechnungen wurden folgende Vereinfachungen angenommen: Da die inländischen Öl-und Gasvorkommen ohnehin nur wenige Jahre reichen werden, werden sie vernachlässigt. Da das Konzept für alle EU-Länder gelten soll, wird der überdurchschnittliche österreichische Eigenenergieanteil (Wasserkraft) vernachlässigt. Annahme ist, der gesamte Energiebedarf werde importiert. Die österreichischen Verhältnisse werden dadurch etwa um 30% ungünstiger dargestellt. Weiters wird eine zukünftige Energiepreissteigerung von 10,4% angenommen – das entspricht dem Preisanstieg von Öl und Gas der letzten zehn Jahre ohne Berücksichtigung der Preisspitze im Vorjahr. Die jährliche Zunahme der Primärenergieimporte von 2% der letzten 10 Jahre wird auch für die Zukunft angenommen. Als Grundlage für die Berechnungen diente das Energieflußdiagramm Österreichs der Energieverwertungsagentur und das letzte Statistische Jahrbuch Österreich 2007. Da aber dort die Energiedaten nur bis 2004 dargestellt sind, mußten auch schon die Daten für 2008 hochgerechnet werden.

In der folgenden Tabelle werden die Energieflüsse und die Ausgaben für zwei Varianten bis 2018 gegenübergestellt: für „Weiterwursteln wie bisher“ und Energiewende mittels eines sechsjährigen Einsparungs- und Umstellungsprogramms.

Nach diesen Berechnungen hätte ein Land wie Österreich im vergangenen Jahr 2008 schätzungsweise 19 Mrd Euro für Energieimporte ausgegeben (tatsächlich 30% weniger). Wenn man mit einem Preisanstieg von 10,4% pro Jahr rechnet, würden bis zum Jahr 2018 in der Summe 405,6 Mrd. Euro für Energieimporte zu zahlen sein, davon allein im Jahr 2018 62,3 Mrd. Euro. Wenn man mit einem Preisanstieg von 18% rechnete - was dem Anstieg der letzten 10 Jahre unter Einbeziehung der Vorjahresspitze entspricht - müßten bis 2018 gar 621 Mrd. Euro für Energieimporte ausgegeben werden, davon allein im Jahr 2018 121 Mrd. Euro.

Die Alternative: 56% Energieeinsparung ohne Wohlstandsverlust und eine möglichst rasche Umstellung insbesondere auf unseren inländischen Rohstoff Biomasse. Dies könnte ab dem Jahr 2015 Energieimporte überflüssig machen, an deren Stelle entstünden im Inland Kosten von 11,4 Mrd. Euro pro Jahr für die Bereitstellung der Biomasse. Ab 2015 würden die Importeinsparungen jene 175 Mrd. Euro übersteigen, die die Kosten für eine Energiewende der Haushalte ausmachen. Die Direktausgaben der Haushalte für Energie würden in diesem Jahr statt 14.300 Euro (nach der „Weiterwurstel-Variante“) nur mehr 1.700 Euro betragen. Bis zum Jahr 2018 würden sich die Import- Einsparungen auf 297,3 Mrd. Euro summieren, davon würden 86,8 Mrd. im Inland an die Bauern für die Bereitstellung der Biomasse gezahlt werden. Die Nettoeinsparung für das kommende Jahrzehnt wäre somit bei einem Ölpreisanstieg von 10,4% 210,5 Mrd. Euro, bei einem Preisanstieg von 18% bereits 426,4 Mrd. Euro (tatsächlich in Österreich wegen des Eigenenergieanteils jeweils 30% weniger).

Preisentwicklung bei Öl, Gas, Pellets

Die Energiewende in der Praxis

Wie und wie schnell können konkret der Wärme-, Strom- und Treibstoffbedarf erneuerbar gestaltet werden?

1. Bereitstellung von Wärme

In Österreich gibt es 2,7 Mio. Ölund Gasheizungen. Derzeit haben wir erst 100.000 moderne Hackgut-, Scheitholz- und Pelletsheizungen – und noch ca. 1 Mio. alte Feststoffheizungen (vorwiegend Holzheizungen) mit einem Wirkungsgrad von unter 50 Prozent.

2. Treibstoff und Haushaltsstrom

Wollen wir diese beiden auch erneuerbar, also aus sonnenbestrahlten Flächen decken, so wäre dies am leichtesten durch Umstieg auf Elektroautos, Wind-, Photovoltaikund Biomasse - Wärmekraftkopplungsanlagen (WKK) möglich. Wollte man dies nur mit Photovoltaikanlagen bewältigen, wären für den Betrieb der 4 Mio. angemeldeten Autos in Österreich, wenn diese elektrisch betrieben würden (à 10 kWh/100 km und 13.000 km/Jahr) nur 5200 Hektar Photovoltaikflächen und für den Haushaltsstrombedarf weitere 2000 Hektar notwendig. Dies wäre nur 0,1 % der österreichischen Fläche – lächerlich wenig, wenn man bedenkt, daß wir 2 % der Fläche mit Autostraßen und 1 % mit Gebäuden verbaut haben. Auch die Errichtung der Photovoltaikanlagen und die Umstellung auf E-Autos ließen sich in fünf Jahren bewerkstelligen, wenn laut folgender Tabelle unter Berücksichtigung eines Drittels der Umweltkosten/Tonne CO2 (500 €), die Gesamtkosten (Anschaffung, Steuern, Service und Treibstoffe) eines E-Autos bei einem Viertel der Kosten eines Diesel- oder Benzin – Pkws liegen:

August Raggam: Kosten Elektroauto

Weitere Fragen zur Umstellung

Mit Pellets (3,5 Cent/kWh) heizt man 2008 schon um 65 Prozent billiger, als mit Öl und Gas und um 80 Prozent billiger als mit Strom. Trotzdem stellen Gas und Strom- Kunden kaum um - warum?

Wenn man 20 Ölheizer fragt, was das Öl kostet, wissen es alle. Im Vergleich wußte kein einziger Gasund Stromheizer, was Gas und Strom eigentlich kosten. Mehrere Tonnen Öl auf einmal zu bezahlen tut weh und prägt sich ein. Der monatliche Abzug von 150 bis 500 Euro im Dauerauftrag für Gas und Strom fällt hingegen offenbar nicht mehr auf. Die Strom- und Gaslieferanten haben es verstanden, die jährlichen Kosten zu verschleiern, sodaß trotz der Preisanstiege kein dringendes Bedürfnis für einen Heizungstausch entsteht.

Warum soll die CO2- neutrale und umweltschonende inländische Biomasse eigentlich billiger sein, als die Problemstoffe Öl, Gas, Kohle und Atomstrom?

Perfekte automatische Biomasseheizungsanlagen sind bei der automatischen Förderung von Feststoffen (Pellets, Hackgut) aus dem Lagerraum in den Heizkessel und in der Gestaltung der guten Verbrennung viel aufwendiger, als Öl- und Gasanlagen. Wenn der Staat die Umstellungskosten über die Energie- Steuereinnahmen bzw. über Energieimport-kosteneinsparung finanziert und so Öl und Gas verhindert, könnten Pelletspreise in fünf Jahren heutige Ölpreise erreichen. Die Frage ist, wie viel sollen Bauern zukünftig für ihre Leistungen bekommen.

Wir sind heute in der glücklichen Lage, mit dem halben Ölpreis die bäuerliche Bringungsarbeit fair zu bezahlen. Der Preis für bäuerliche Pellets wird sich bis 2015 auf maximal 300 €/ t oder 0,06 €/kWh einpendeln. Wenn wir nur mit einem Drittel der Ölpreissteigerung der letzten vier Jahre rechnen, würde 1 kWh aus Öl und Gas dann etwa 0,4 €/kWh kosten - das wäre mehr als der sechsfache Pelletspreis.

Werden die Pelletspreise mit den Öl- und Gaspreisen mitsteigen?

Die Pellets produzierende Holzindustrie könnte maximal 300.000 Heizanlagen versorgen. Heute haben wir erst 100.000 moderne Hackgutund Pelletsanlagen. In wenigen Jahren werden wir 300.000 moderne Biomasseanlagen haben. Die restlichen (mehrere Mio.) Heizungen in Österreich können dann nur über ein Netz von bäuerlichen Pelletieranlagen ausreichend und preisgünstig bei maximal fünf bis zehn km Transportweg versorgt werden.

Es ist ein Gebot der Stunde, jetzt schon bäuerliche Pelletieranlagen zu errichten, um Engpässe und den damit verbundenen Preisanstieg bei industriellen Pellets zu verhindern. In fünf Jahren könnte die Umstellung der Heizungen, eventuell über Banken vorfinanziert (Leasing), abgeschlossen sein. Die Heizkosten hätten sich dann geviertelt. Ohne Umstellung würden sie sich auf das 2,5 Fache erhöhen. Die Pellets-, Scheitholz- und Hackgutpreise orientieren sich an den bäuerlichen Arbeitskosten und nicht an Knappheiten, daher werden sie langfristig stabil bleiben. Bei heutigen Ölpreisen sind wir erstmalig in der Lage, Bauern für ihre Biomasseprodukte gut zu bezahlen und trotzdem unter dem halben Ölpreis zu heizen. Das war noch nie da.

Die Bestrebungen, das fossile Zeitalter aufrechtzuerhalten sind noch sehr stark. Besteht dann überhaupt eine Chance, die Energiewende zum Beispiel im Vorbildland Österreich in fünf Jahren zu bewältigen?

Durch den steigenden Bedarf (China, Indien) und den bereits erschöpften billigen fossilen Lagerstätten ist der Öl- und Gaspreis jetzt schon so hoch, daß es deutlich billiger kommt, die Energie aus dem oberflächlichen grünen Produktionssystem der Erde, also durch Biomasse, bereitzustellen. Die Zahl der Umstiegswilligen steigt genauso wie der Ölund Gaspreis. Außerdem sind die Umweltschäden aufgrund der Verwendung von Öl und Gas in Wirklichkeit nicht mehr finanzierbar. Alle Investitionen in die Energiewende sind hoch rentabel, Sturm-, Trockenheits- und Hochwasserkosten werden das Denken und Handeln der verantwortlichen Politiker extrem beschleunigen.

Wir haben die Wahl

1) Ohne Maßnahmen geben wir für Energieimporte von 2008 bis 2018 bei 10,4% Preisanstieg pro Jahr 406 Mrd. Euro aus, mit Maßnahmen nur 108 Mrd. Die Importeinsparung von 298 Mrd. Euro mit 6 % verzinst gerechnet ergeben rund 398 Mrd. Euro, die zur Finanzierung der Energiewende zur Verfügung stehen. Berücksichtigt man den Anteil von 30% Eigenenergie in Österreich, so blieben nach Abzug der Investitionen der Haushalte für die Industrieanreize immerhin noch 104 Mrd. Euro übrig.

2) Die Haushalte senken die 2018 zu erwartenden Energiekosten von 20.500 auf 2000 Euro, also auf ein Zehntel!

3) Endnutzer zahlen ab 2015 für Energie statt mindestens 96 Mrd. nur mehr 11,4 Mrd. Euro, und zwar diese zu 100% an unsere Bauern.

4) Auch wenn die Pelletspreise 2015 doppelt so hoch wären, und die Öl - und Gaspreise nur halb so hoch wie errechnet, würden Endnutzer ihre Energiekosten immer noch um das 2,5 fache senken.August Raggam: 100% erneuerbare Energie in sechs Jahren

5) Auch wenn alle Endnutzer die Spar- und Umstellungskosten selbst finanzieren, ist der damit erzielte Erfolg immer noch wunderbar. Beginnen wir am Wunder der Veränderung zum Guten mitzuwirken, jeder auf seine Weise!

(Neue Argumente 112, Mai 2009)

Buch zum Thema: A. Raggam, K. Faißner: “Zukunft ohne Öl”, Stocker-Verlag 2008

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