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26.12.2004 Bis Mitte des Jahres wird auf den Werksdächern von Michelin Deutschland eine Solarstromanlage mit einer Spitzenleistung von rund 10 MW installiert. 60.000 Solarmodule werden auf einer Dachfläche von über 200.000 Quadratmetern (das entspricht der Fläche von etwa 40 Fußballfeldern) neun Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Mit diesem umweltfreundlichen Strom können 2.600 Haushalte mit Storm versorgt werden. Die Kosten für für das Sonnenkraftwerk liegen bei insgesamt 50 Millionen Euro.
23.12.2004 Wie kann man ein Haus, das keine Anbindung ans Stromnetz hat, dennoch das ganze Jahr über mit Strom versorgen? - Ausgehend von dieser Herausforderung hat Franz Schrödl aus Stoob einen Kamin konstruiert, der Wärme, Warmwasser und auch Strom liefert. Der Hafnermeister baut eine Thermozelle in die Rückwand eines Kachelofens ein, die sowohl Warmwasser als auch Strom erzeugen kann.
Die Erfindung von Schrödl beruht auf dem Prinzip der Thermoelektrizität: elektromotorische Kraft entsteht, wenn eine Verbindungsstelle zwischen zwei ungleichen Leitern erwärmt oder abgekühlt wird. Laut Schrödl können bis zu 800 Watt Strom mit der Anlageproduziert werden. Der erzeugte Strom kann direkt verwendet oder in einer Batterie gespeichert werden. Diese kann auch mit einer Photovoltaikanlage verbunden werden, um das ganze Jahr über völlig unabhängig vom Stromnetz mit Energie versorgt zu werden.
Die Anlage geht demnächst in Serienproduktion und soll ca. 2000 Euro kosten.
15.12.04 Viele Menschen glauben, daß bei der Kernfusion - im Gegensatz zur Kernspaltung - kein radioaktiver Abfall anfalle. Bildungsministerin Gehrer ging sogar soweit, den umstrittenen Forschungsreaktor Iter als "Fusionsforschungsprojekt, das nichts mit Kernenergie zu tun hat", zu bezeichnen, und daß es große Hoffnung gebe, mit der Fusionstechnologie eine nachhaltige Quelle zur Energieversorgung der ganzen Welt zu finden.
Tatsache ist: Auf der ITER-Homepage www.iter.org , die sicher nicht im Verdacht steht, ein negatives Bild der Kernfusion vermitteln zu wollen, wird für den Forschungsreaktor nach 100 Jahren mit 6000 Tonnen langstrahlenden radioaktiven Abfällen gerechnet, also 60 Tonnen pro Jahr (1) . Das ist übrigens nur der Restabfall, das Vielfache an Abfall fällt tatsächlich an, soll aber durch die Reaktortätigkeit wieder recycelt werden. Zwar besteht die vage Hoffnung, daß irgendwann durch die Lösung von Materialproblemen und einer seriellen Produktion von Groß-Reaktoren eine wesentliche Verringerung der Abfallmenge erreicht werden könnte. Damit wäre allerdings frühestens nach 50 (!) Jahren zu rechnen (2), und das, obwohl schon mehr als ein halbes Jahrhundert mit großem Kapitaleinsatz Forschung betrieben wurde. Bisher ist nicht mehr gelungen, als eine Fusionsreaktion über einige Sekunden aufrecht zu erhalten.
In den ersten 30 Jahren soll der ITER-Forschungsreaktor geschätzte 10 Milliarden Euro kosten (3). Wieviele Sonnenstromanlagen, Windräder, Biomassekraftwerke man um diesen Betrag inzwischen wohl bauen könnte - für die dann die Sonne, ein riesiger natürlicher Kernfusionsreaktor, weder Rechnung noch Abfall schickt.
1.12.2004 Spanien wird ab 2005 einen Vorreiterweg in Europa gehen: Jose Montilla, Spaniens Industrieminister, hat angekündigt, dass ab kommendem Jahr in Neubauten oder bei Sanierungen verpflichtend Solaranlagen eingesetzt werden sollen.
"Ziel ist, eine Führungsposition Spaniens im Bereich erneuerbarer Energien zu erreichen," so Montilla. "Bei den jetzigen Ölpreisen könnte die Solarthermie einem spanischen Durchschnittshaushalt Einsparungen von mindestens 80 Euro pro Jahr bei den Energiekosten bringen, man garantiert damit die Warmwasserversorgung vor Ort und verringert gleichzeitig Treibhausgase."
Amerikanische Wissenschaftler haben entdeckt, dass ein altbekannter Halbleiter nicht nur wie bisher angenommen sichtbares Licht, sondern auch Infrarotstrahlung absorbiert. Aus diesem Material aufgebaute Solarzellen könnten das ganze Spektrum der Sonnenstrahlung nutzen und fast doppelt so viel Energie wie bisherige Solarzellen liefern.
Solarzellen wandeln die Energie der Sonnenstrahlung in nutzbare, elektrische Energie um. Daher sind sie einer der großen Hoffnungsträger auf dem Weg zu einer umweltverträglicheren Energiegesellschaft. Meist bestehen sie aus Halbleitern, in denen die Lichtabsorption einen Transport elektrischer Ladungen auslöst. Dafür kann jedoch nur ein Teil des Sonnenlichts mit Wellenlängen unterhalb eines materialabhängigen Minimalwertes genutzt werden.
Um möglichst das gesamte Spektrum nutzen zu können, müssen Solarzellen daher aus mehreren Schichten unterschiedlicher Halbleiter aufgebaut werden. Aufgrund der verschiedenen Kristallstrukturen der Stoffe ist dies extrem schwierig und teuer - dementsprechend besteht die beste auf diese Weise hergestellte Solarzelle aus nur zwei verschiedenen Halbleitern und weist eine Effizienz von etwa 30 % auf. Eine überraschende Lösung für dieses Problem haben Wladek Walukiewicz vom Lawrence Berkeley National Laboratory und seine Kollegen nun gefunden: Sie entdeckten, dass der aus den Elementen Indium, Gallium und Stickstoff bestehende Halbleiter Indiumgalliumnitrid das gesamte Spektrum des Sonnenlichts abdecken kann.
Dazu muss nur die Zusammensetzung variiert werden: Enthält das Material viel Gallium und wenig Indium, absorbiert es besonders gut im UV-Bereich. Mit abnehmender Gallium- und zunehmender Indiumkonzentration verschiebt sich die Absorption dagegen über den sichtbaren bis in den infraroten Bereich. Da die Kristallstrukturen der unterschiedlichen Indiumgalliumnitrid-Varianten einander ähneln, sollte die Herstellung mehrschichtiger Solarzellen kaum Probleme bereiten.
Eine aus nur zwei Schichten aufgebaute Solarzelle könnte so eine Effizienz von fast 50 % erreichen, glauben die Forscher. Mit vielen dünnen Schichten wäre sogar ein Wirkungsgrad von 70 % denkbar. Der Grund, weshalb die besonderen Eigenschaften von Indiumgalliumnitrid erst jetzt ans Licht gekommen seien, liege scheinbar an einem Messfehler bei früheren Analysen des Materials, so spekulieren die Wissenschaftler. Der falsche Wert sei als Referenzwert in die Fachliteratur übernommen worden, so dass Entwickler von Solarzellen in dieser Legierung keinen sonderlich Erfolg versprechenden Kandidaten sahen. In Leuchtdioden und Flachbildschirmen wird der Halbleiter dagegen schon seit längerem eingesetzt.
Die EU-Kommission hat heute einen 6-Milliarden-Euro-Kredit der Britischen Regierung an British Energy, den privatisierten englischen Atomkonzern, gebilligt. Die Britischen Atomkraftwerke waren unter Thatcher privatisiert worden. British Energy musste letztes Jahr Konkurs anmelden, nachdem der Konzern in dem wettbewerbsorientierten britischen Energiemarkt nur noch mit Verlusten den Strom aus den AKW am Markt absetzen konnte. Bei dem Konkurs haben sich auch Milliarden Rückstellungen für die Entsorgung des Atommülls in Luft aufgelöst, die von englischen Stromkunden über Jahrzehnte mitbezahlt worden waren. Der englische Entsorgungsfonds war genau wie die deutschen Fonds nicht vom Vermögen des Konzerns getrennt.
Um den Atomstrom wieder konkurrenzfähig zu machen, sollen die enormen Kosten, die durch Entsorgung und radioaktive Abfälle entstehen, in Zukunft nicht mehr vom Betreiber der AKW, sondern aus Haushaltsmitteln des englischen Staates beglichen werden. Dadurch entsteht eine enorme Wettbewerbsverzerrung zugunsten des Atomstroms. Claude Turmes, Vizepräsident der Fraktion Die Grünen/EFA und Mitglied des Energieausschusses, erklärte nach der Entscheidung der Kommission:
"Die mehrheitliche Entscheidung der EU-Kommission diesen Kredit zu genehmigen ist ein Dolchstoss für einen fair funktionierenden europäischen Strombinnenmarkt. Wie soll Wettbewerb funktionieren, wenn die Atomindustrie nicht für ihre Folgekosten aufkommt, während die anderen Energieträger wie die erneuerbaren Energien entweder keine oder nur geringe Umweltfolgekosten aufweisen und Kohle und Gas zumindest ansatzweise in Zukunft für die CO2-Folgekosten aufkommen müssen. Das Verursacher-Prinzip wird hier komplett über den Haufen geworfen".
Die heutige Entscheidung ist allerdings nur der Auftakt zu weiteren Planspielen der Brüsseler Pro-Atom-Bürokraten. In Zukunft sollen nämlich nicht nur Staatsbeihilfen genehmigt werden, sondern auch die Tür zu EU-Geldern für die Milliarden-teuren Entsorgungskosten geöffnet werden. Dies soll insbesondere den osteuropäischen AKW-Betreibern entgegenkommen, die bisher keine oder keine ausreichenden Rückstellungen für ihre Entsorgung des Atommülls und Kraftwerke gemacht haben.
"Diese Entscheidung zeigt aber auch wie unvereinbar der EURATOM-Vertrag mit dem Prinzip des freien Wettbewerbes ist. Um zu verhindern, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weitere Milliarden Steuergelder über Brüssel oder nationale Haushalte an die Atomdinosaurier fließen, muss der EURATOM-Vertrag abgeschafft werden. Eine diesbezügliche Initiative Deutschlands und Österreichs im Rahmen der EU-Vertragsstaatenkonferenz gilt es zu unterstützen".
Importverbote für die Genmais-Sorten Bt 176, T25, MON812 müssen aufrecht bleiben - Internationale Kampagne für Importverbote startet Wien (05. November 2004). Die Umweltschutzorganisation Global 2000 warnt, dass noch in diesem Monat ein EU-Gremium darüber entscheidet, ob fünf Staaten - darunter Österreich - ihre Gentech-Importverbote aufheben müssen. Im sogenannten „Komitee für die Freigabe von gentechnisch veränderten Organismen in die Umwelt“ (2001/18 Komitee) soll am 29. November die Entscheidung darüber fallen, ob die nationalen Importverbote aufgehoben werden. Die Europäische Kommission hat entsprechende Anträge eingebracht. Mit der Aufhebung der Importverbote wäre es erlaubt, „lebensfähigen“ gentechnisch veränderten Mais der Sorten Bt176, T25 und MON812 nach Österreich zu bringen. „Es gibt stichhaltige Gründe für die von Österreich verhängten Importverbote für die Genmaissorten."
Der Gentech-Mais Bt176 von Syngenta schädigt nachweislich Schmetterlinge und kann zu Antibiotikaresistenzen bei Mensch und Tier führen
Deshalb muss es im Sinne des Vorsorgeprinzips für die Mitgliedstaaten möglich bleiben, ihre Bürgerinnen und Bürger durch Importverbote vor den Gefahren der Gen-Nahrungsmittel zu schützen“, fordert GLOBAL 2000-Gentechnik-Sprecher Jens Karg. Die Risikobewertung dieser drei in der EU bereits zugelassenen Gentech-Produkte entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Wissenschaft. Deshalb müssen völlig neue Grundlagen für die Bewertung der Sicherheit bereits zugelassener Gentech-Produkte erarbeitet werden. Alle bereits in Europa zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen müssen auf dieser Grundlage einer Neubewertung unterzogen werden. „Bevor nicht absolut sicher ist, dass von den Gentech-Produkten keine Gefahr ausgeht, dürfen sie nicht an Mensch und Umwelt erprobt werden. Mindestens so lange müssen die Importverbote aufrecht bleiben“, so Karg weiter.
Im Rahmen einer europaweiten Kampagne gegen die Aufhebung der Importverbote in Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Griechenland fordert Global 2000 Umweltminister Pröll auf, alle Hebel in Bewegung setzen, um die EU-Kommission zu stoppen. Europaweit haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit mit Protestbriefen und Protest-Emails auf ihre Umweltminister einzuwirken. Unterstützungsmails für Umweltminister Josef Pröll können von >>www.global2000.at abgeschickt werden. „Eine breite Front muss sich jetzt gegen die Pläne der EU-Kommission stellen. Sonst werden völlig veraltete Gentech-Produkte fahrlässig in Europa in den Verkehr gebracht, mit nicht absehbaren Folgen für Mensch und Umwelt“, so Karg abschließend.
30.10.2004 + Eine von der Umweltschutzorganisation WWF veröffentlichte Studie hat erstmals offenbart, dass Kinder oft mehr Chemikalien oder eine höhere Konzentration bestimmter, neuerer Chemikalien wie bromierter Flammschutzmittel und perfluorierter Chemikalien im Blut haben als ihre Eltern und Großmütter. Dies ist vor allem deshalb erschreckend, weil es sich dabei um Chemikalien handelt, die im Körper und in der Umwelt äußerst langsam abgebaut werden und sich daher im Laufe eines Lebens im Organismus stetig zu höheren Konzentrationen anreichern. Die Ergebnisse der Bluttests, bei denen 33 Menschen zwischen 9 und 88 Jahren auf 104 künstlich erzeugte Chemikalien untersucht wurden, finden sich in dem Report "Contaminated: the next generation." Von den untersuchten Substanzen wurden 80 in den Blutproben der Probanden gefunden. Insgesamt 75 verschiedene Chemikalien fanden sich im Blut der Kinder, 75 bei deren Eltern und 56 bei den Großmüttern.
Langlebiger, hormonähnlicher Stoff
Aus der Generationen übergreifenden Studie geht zudem hervor, dass Kinder schon im Alter von neun Jahren nicht nur einen Cocktail bedenklicher Chemikalien im Blut haben, sondern dies bereits auch in höheren Konzentrationen als ältere Generationen. Darunter befinden sich Substanzen wie Perfluoroktansäure (PFOA), die im Juli in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt hat, weil der US-Herstellerfirma DuPont wegen verheimlichter Daten zu diesem Stoff ein Bußgeld von bis zu 250 Millionen Dollar droht. PFOA gilt als sehr langlebig (persistent) und bioakkumulierbar und ist ein hormonähnlich wirkender Schadstoff, der die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen kann.
Aussendung und mehr Information: Global2000
Das selbst hoch verschuldete Brasilien erlässt dem südostafrikanischen Land 95 Prozent seiner Auslandsschulden von 331 Millionen US-Dollar, berichtet Xinhuanet. Präsident Lula möchte damit ein Beispiel für reichere Länder setzen, weil ohnehin "jeder weiß, dass diese Schulden unbezahlbar sind."
Trotz Wachstumsraten von über zehn Prozent per anno wird das Land niemals seine Auslandsschulden in der Höhe von 4,8 Milliarden Dollar tilgen können. Damit kann es in Abhängigkeit von den internationalen Finanzinstitutionen gehalten werden. Mosambik zählt zu den fünf ärmsten Ländern der Welt. 70 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze, die Lebenserwartung liegt bei 43 Jahren, jedes siebte Kind stirbt vor dem fünften Lebensjahr (siehe Der große Graben). Im letzten Quartal wuchs auch die Brasilianische Wirtschaft um 5,7 Prozent, die Erwerbslosigkeit ging im Juli von offiziell 11,7 auf 11,2 Prozent zurück, berichtet das brasilianische Statistikamt heute.
16.09.2004 + So kann das Verschwinden einer einzigen Tierart wie der südamerikanischen Wanderameise Eciton burchelli bis zu 100 Vogel-, Käfer- und Milbenarten ihrer Existenzgrundlage berauben und viele von ihnen verschwinden lassen. Diese Berechnungen stellt ein internationales Forscherteam im US- amerikanischen Wissenschaftsmagazin "Science" (Bd. 305, S. 1632) soeben vor. Die Wissenschaftler warnen, dass die bisherigen Zahlen bedrohter Arten nicht das Gesamtbild reflektieren. Nach ihren Kalkulationen muss die Welt zusätzlich mit dem Verschwinden von 6300 "abhängigen" Arten rechnen. Im Jahr 2003 hatte die Weltnaturschutzunion (IUCN) 12 259 Arten als gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht aufgelistet. Tausende Kleintiere sind in diesen Zahlen freilich nicht mitgerechnet.
Insbesondere in komplexen Lebensräumen wie dem tropischen Regenwald seien viele Tierarten voneinander abhängig, schreibt die Gruppe um den Biologen Lian Pin Koh von der Universität Singapur. Sterbe eine "Schlüsselart" aus, ziehe sie oft viele abhängige Arten nach sich. Derartige Abhängigkeiten bestehen beispielsweise zwischen Beute- und Raubtier, Wirt und Parasit oder Pflanzen und auf sie spezialisierte Pflanzenfresser.Die Kettenreaktion nach einem Artentods hat laut "Science" bisher wenig Beachtung gefunden. So habe es lange gedauert, bis der Verlust tropischer Schmetterlinge in Singapur mit dem Aussterben jener Pflanze in Verbindung gebracht wurde, von der sich die Raupen der Falter ernähren.
Ein anderes Beispiel liefert die Bedrohung eines Parasites, der Taubenlaus Columbicola extinctus, durch das Aussterben der Wandertaube Ectopistes migratorius. Allerdings sei diese Laus auch eine Ausnahme. Sie habe ihr Schicksal inzwischen selbst in die Hand genommen und nach dem Aussterben der Taube andere Arten gefunden, die ihr Nahrung "frei Haus" bieten.
+ 19.09.2004 + Während in Deutschland in diesem Sommer erstmals 10 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energiequellen produziert wird, sind es europaweit bereits 12 Prozent Ökostrom. Neun Prozent kommen aus Wasserkraft (Deutschland 3,6 Prozent).
Frankreich hat mit 56 Milliarden Kilowattstunden absolut den höchsten Anteil an der Wasserkraftproduktion (in Prozent liegen Norwegen vorne: 92 Prozent Strom aus Wasserkraft), gefolgt von Schweden 53 Milliarden Kilowattstunden aus Wasserkraft und Spanien mit 40 Milliarden. Österreich gewinnt 72 Prozent und die Schweiz über 50 Prozent des Stroms aus Wasser. Auch in Lettland kommt die Hälfte des Stroms aus Wasserkraftanlagen.
EU-weit kommen 2004 stark drei Prozent des Stroms aus Sonne, Wind und Biomasse - in Deutschland 6,5 Prozent. Mit knapp 16.000 Windrädern ist Deutschland Windweltmeister - gefolgt von Spanien, Dänemark, USA und Indien.
Bei der Photovoltaik führt Japan vor Deutschland und bei Sonnenkollektoren liegt China klar vorn. 2002 wurden im Reich der Mitte etwa 2003 etwa 13 Millionen Quadratmeter solarthermische Anlagen installiert. Bei der Biomasse führt Österreich eindeutig vor den skandinavischen Ländern. Bei der Geothermie-Nutzung führt Island weltweit - bei Biosprit liegt Brasilien vorn.
26.8.2004 Die derzeitigen Höchstpreise für Fossilenergie machen Holzprodukte zu einer billigen Brennstoffalternative. Öl und Holz - ein Vergleich
"Wer auf Holz setzt, der heizt nicht nur umweltbewusst, sondern auch günstig, wie die rapiden Preisanstiege auf dem Ölmarkt zeigen", triumphiert Prof. Ernst Scheiber, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes, der die explodierenden Ölpreise schon lange prognostiziert hat und sich jetzt bestätigt sieht. "Wer kann die Verteuerungsflut noch abschätzen?", fragt er zurecht, "Auch die Treibstoffpreise klettern stetig!" Genauso sieht der Energieberater Ing. Herbert Lammer, Geschäftsführer der Regionalenergie Steiermark, die Situation am Brennstoffmarkt: "Obwohl derzeit für Heizöl und Erdgas äußerst hohe Preise zu bezahlen und bei der Biomasse seit Jahren nur minimale Preisbewegungen zu verzeichnen sind, kommt bei den Energieberatungen sehr häufig das Argument: Wenn das Öl teurer wird, wird alles andere ja auch teurer." Diese Tatsache trifft in erster Linie auf das Erdgas zu, da es preislich mit 3- bzw. 6-monatiger Verzögerung an denÖlpreis gekoppelt ist. Dieses Preisbild generell auf die Biomasse (Hackgut und Pellets) zu übertragen, ist sachlich nicht richtig, betont der Experte.
Die prozentuelle Preisveränderung (Energiepreisindex) der verschiedenen Energieträger unterstreicht diese Argumentation. Im Zeitraum von 1996 bis 2003 ist Waldhackgut fast preisgleich geblieben (+5 %), Holzpellets sind in den letzten Jahren sogar leicht billiger geworden (-9 % seit 2000), während Erdgas (+18 %) und Heizöl (+ 29 %) merkbar teurer wurden. In dieser Berechnung ist das Jahr 2004 noch gar nicht enthalten, wo vor allem bei Heizöl ein starker Preisanstieg zu verzeichnen ist.
Beim aktuellen Brennstoffkostenvergleich (Stand August 2004/KW 34) fällt auf, dass Heizöl und Erdgas mit je 5 Cent pro kWh um 100 % teurer sind als qualitativ hochwertiges Waldhackgut (2,5 Cent pro kWh) bzw. auch rund 40 % teurer sind als Holzpellets, die derzeit bei 3,5 Cent pro kWh liegen. "Die Anschaffungskosten für Holzheizsysteme sind zwar höher als die von CO2-schleudernden Ölkesseln", berichtet Ernst Scheiber, "im langjährigen Heizkostenvergleich (Anschaffung plus Brennstoffbedarf) ist Heizöl aber mit Abstand die teuerste Variante!"
Auch die Preisentwicklung bei Heizöl lässt eine klare Aussage erkennen: Tendenz steigend! Nach derzeitigen Informationen (vonÖlindustrie bzw. -handel) kann das Heizöl im Herbst 2004 auf die Rekordmarke von 55 Cent (ATS 7,6) und mehr klettern. "Heizölpreise unter 40 Cent (ATS 5,5) dürften wohl endgültig der Vergangenheit angehören", warnt Herbert Lammer.
(Die entsprechenden Grafiken sind auf Anfrage gerne lieferbar).
Nach der jüngsten Serie von Anschlägen hat Russland die Sicherung von Atomanlagen verstärkt. Das Innenministerium hat laut Atomenergiebehörde zusätzliche Soldaten zu dutzenden Atomkraftwerken und anderen Nuklearanlagen entsandt. Russland, das nach den USA die zweitgrösste Atommacht der Erde ist, sieht sich wachsendem internationalem Druck ausgesetzt, seine meist zu Sowjet-Zeiten errichteten Nuklearanlagen gegen Anschläge zu schützen.